Dropshipping als Geschäftsmodell gibt es bereits seit den 1950er Jahren. Damals kamen die Bestellungen noch übers Telefon, heute kommen sie online. Mithilfe des Internets und dem dadurch entstandenen E-Commerce wurde Dropshipping schnell immer attraktiver und somit auch die Konkurrenz immer größer.

 

Doch viele Menschen sind besorgt, dass es sich beim Dropshipping um ein aussterbendes Geschäftsmodell handeln könnte. Und selbst wenn dem nicht so ist, ist Dropshipping für neue E-Commerce-Unternehmen heutzutage noch tragfähig? Diese und weitere Fragen klären wir in diesem Blogartikel.

 

Inhaltsverzeichnis:

  1. Geschäftsmodelle im Onlinehandel
  2. Warum nun Dropshipping?
  3. Vorteile Dropshipping
  4. Nachteile Dropshipping
  5. Fazit

Geschäftsmodelle im Onlinehandel

Mit einem Anteil von ca. 33 % der gesamten E-Commerce-Branche, die Dropshipping als primäres Geschäftsmodell verwenden, ist Dropshipping eines der meistverbreiteten online Business-Modelle. Doch worin unterscheidet sich Dropshipping vom regulären Onlinehandel?

 

Klassischer Onlinehandel
In der Regel kauft ein Unternehmen bei einem Hersteller zum Großhandelspreis ein oder stellt Produkte selbst her und hält sie auf Lager. Die Aufgabe des Shopbesitzers ist hierbei den Ablauf von der Bestellung bis zum Erhalt des Produktes zu regeln. Er hat die Kontrolle über die Qualität und das Branding, aber eben auch hohe Kosten durch die Lagerung der Produkte. Die Verbraucher*innen besuchen die Website und zahlen hier den Einzelhandelspreis.

 

Dropshipping
Ein Shop, der auf Dropshipping setzt, hat hingegen kein physisches Lager. Bestellungen werden von der Kundschaft zum Einzelhandelspreis entgegengenommen. Mit diesem Geld werden Produkte zum Großhandelspreis bei einem externen Anbieter eingekauft. Der Anbieter verpackt die Produkte und versendet sie anschließend direkt an die Verbraucher*innen.

Beim Dropshipping-Geschäft fungiert der Online-Shop also als Zwischenhändler zwischen Anbieter und Verbraucher*innen.

 

Dropshipping Modell

 

Fulfillment by Amazon (FBA)
Bei der Nutzung von FBA muss der Onlineanbieter den Bestand vorab bezahlen. Amazon übernimmt die Lagerung, die Verpackung und den Versand des Produktes sowie das Retourenmanagement und den Kundenservice. Die Verträge mit Amazon sind dabei unflexibel und teuer – und sie gehen mit einer hohen Fehlerquote bei der Abwicklung einher.

 

Print-on-Demand
Print-on-Demand hat große Ähnlichkeiten zum Dropshipping-Modell. Das Unternehmen erstellt individuelle Designs für sogenannte White-Label-Produkte (Artikel eines Herstellers, die von anderen Unternehmen rebranded werden). Wenn ein Kunde einen Kauf tätigt, wird eine Bestellung an den Lieferanten geschickt, der anschließend das maßgeschneiderte Produkt druckt, erstellt und versendet. Der Hauptunterschied zum Dropshipping bildet hierbei die individuelle Gestaltung der Produkte. Diese sorgt für ein stärkeres Branding, ist aber auch mit höheren Kosten verbunden.

 

 

Warum nun Dropshipping?

Ebenso wie die anderen Geschäftsmodelle bringt Dropshipping eine Reihe von Vor- und Nachteilen mit sich. Wir haben ein paar der wichtigsten Punkte zusammengetragen.

 

Vorteile Dropshipping

Kosten
Im Gegensatz zu den meisten Geschäftsmodellen benötigt man für das Eröffnen eines Dropshipping-Geschäfts ein vergleichsweise geringes Startkapital. Somit ist es ideal für angehende Unternehmer*innen. Auch die Fixkosten sind gering. Da die Produkte nicht vorab eingekauft und somit auch nicht zwischengelagert werden müssen, spart der Shopbetreiber hier Kosten für Räumlichkeiten, Personal und Geräte und kann dieses Geld anderweitig investieren.

 

Risiko
Durch das niedrige Startkapital birgt das Dropshipping-Geschäft ein geringes Risiko für Neueinsteiger. Auch wenn keine schnellen Verkäufe erzielt werden können, bleibt der Verlust gering, da es keinen Lagerbestand aufzulösen gibt. Dies macht Dropshipping ideal, um die Beliebtheit bestimmter Produkte oder verschiedene Marketingstrategien ohne großes Risiko zu testen.

 

Flexibilität
Sei es die Art des Produktes oder der Arbeitsplatz – das Dropshipping-Geschäft bietet Flexibilität. Dank einer breiten Produktpalette und dem Erwerb von Produkten auf Bedarf, ohne festen Lagerbestand, ist der Wechsel zu Trendprodukten ohne große Umwege möglich. Zudem lässt sich der Dropshipping-Handel bequem von Zuhause aus erledigen. Händler benötigen eigentlich nur eine gute Internetanbindung und die Möglichkeit, mit dem Anbieter sowie den Verbraucher*innen in Kontakt zu bleiben.  

 

Bestellabwicklung
Das Lagern, Konfektionieren, Verpacken und Versenden der Produkte läuft über einen Drittanbieter, somit bleibt mehr Zeit für andere Bereiche wie Kundenservice oder Marketing.

 

Nachteile Dropshipping

Versand und Produktqualität
Durch die externe Bestellabwicklung über einen Drittanbieter hat der Händler wenig Einfluss auf den ordnungsgemäßen Versand oder die Qualität der Produkte. Viele Anbieter kommen nicht aus Europa und haben somit lange Lieferzeiten. Kommt ein Produkt verspätet oder gar beschädigt an, leidet die Kundenzufriedenheit und damit auch der Ruf der Händler. Ein guter Kundenservice ist hier das A und O.

 

Kommunikationswege
Bei Beschwerden müssen Bestellungen schnellstmöglich nachvollzogen werden können, um eine zufriedenstellende Lösung für den Kunden zu finden. In der Rolle des Zwischenhändlers gestaltet sich dies jedoch schwierig. Hier gilt es, eine gute Kommunikation mit dem Drittanbieter aufzubauen, um schnell eine Rückmeldung geben zu können.

 

Gewinnmarge
Da die Produkte bei Bedarf erworben werden, sind die Einzelkosten für das jeweilige Produkt höher und der Gewinn kleiner. Dies wird noch zusätzlich erschwert durch die zahlreiche Konkurrenz auf dem Dropshipping-Markt. Bereits etablierte Dropshipper locken mit niedrigen Preisen. Der Fokus auf Nischen- oder Trendprodukte kann hier Abhilfe schaffen.

 

Branding
Händler haben kaum Möglichkeiten, das Produkt oder die Verpackung zu personalisieren.
Meist ist der Markenname lediglich als Absender auf dem Paket zu finden.
Bei einer längeren Kooperation mit einem Partner können sich jedoch mehr Möglichkeiten für das Branding ergeben. 

Fazit

Die Beliebtheit von Dropshipping hat sich in 2022 im Vergleich zu 2019 mehr als verdoppelt. Kein Wunder, denn vergleichsweise niedrige Kosten, Flexibilität und ein geringes Risiko machen das Geschäftsmodell sehr einsteigerfreundlich.

Eben diese Beliebtheit sorgt im Gegenzug aber auch für eine Menge Konkurrenz. Eine gute Marketingstrategie ist nicht zu unterschätzen. Ebenso wichtig ist die Kommunikation zwischen Anbieter und Händler, da der Anbieter den Großteil des Bestellvorgangs abwickelt. 

 

Lohnt es sich also, Dropshipping zu betreiben?
Mit der richtigen Strategie auf jeden Fall. Das Onlinegeschäft boomt und als Neueinsteiger bietet Dropshipping einen risikoarmen Start in den digitalen Handel. Lange Lieferzeiten und Kommunikationswege können jedoch zum Verhängnis werden, für den langfristigen Erfolg bietet sich das Fulfillment eines eigenen Bestandes mit einem geeigneten Dienstleister an.

 

Sollten Sie nach einem Dienstleister suchen, der die Logistik Ihres Onlineshops übernimmt, sind Sie bei uns genau richtig.
Mit Warehousing1 erhalten Sie E-Commerce-Fulfillment, Lagerlogistik und digitale Verwaltung aus einer Hand.