Onlineshops stellen, wenn richtig aufgebaut, ein lukratives Geschäftsmodell dar. Der eigene Onlineshop ist daher für viele digital affine Menschen eine gute Möglichkeit, Geld zu verdienen. Doch nur wenige Dinge auf der Welt sind umsonst – und das gilt auch im E-Commerce. Die Onlineshop-Kosten können dabei je nach Fall stark variieren. Eine universelle Antwort darauf, wie viel ein Onlineshop allgemein kostet, gibt es nicht. Wichtige Faktoren, die eine Rolle spielen, sind unter anderem die Größe und Komplexität des Shops. 

Ein Punkt, den viele Shopbetreiber bei der finanziellen Planung regelmäßig außer Acht lassen, sind die laufenden Kosten für einen Onlineshop. Dabei spielt der Begriff der Kostenoptimierung für Onlineshopbetreiber heute eine noch nie dagewesene Rolle. Laut dem Statistischen Bundesamt lag die Inflation in Deutschland im September 2022 bei 10 %. Gleichzeitig wird das Sourcing von Produkten aufgrund von verschiedenen Krisen weltweit immer aufwendiger und teurer, wodurch sich die Gewinnmarge empfindlich verringert. Eine Optimierung der Onlineshop-Kosten kann in diesen Zeiten einen essenziellen Beitrag zum Erfolg Ihres Online-Business leisten.


In diesem Artikel gehen wir deshalb systematisch auf verschiedene Möglichkeiten ein, die Ihnen dabei helfen können, die laufenden Kosten für Ihren Onlineshop langfristig zu senken.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Tipp Nummer 1: Nehmen Sie Ihre Beschaffungsprozesse unter die Lupe
  2. Tipp Nummer 2: Nutzen Sie einen externen E-Commerce Fulfillment-Service
  3. Tipp Nummer 3: Automatisieren Sie Prozesse
  4. Tipp Nummer 4: Pflegen Sie Ihren Kundenstamm 
  5. Tipp Nummer 5: Reduzieren Sie Ihre Produktpalette
  6. Fazit

Tipp Nummer 1: Nehmen Sie Ihre Beschaffungsprozesse unter die Lupe

Der Onlinehandel ist heutzutage globaler denn je und Beschaffungsketten orientieren sich größtenteils nur an einem Faktor: dem Preis. Die Länder mit den günstigsten Produkten sind jedoch meist nicht nebenan. Trotzdem lohnte sich der längere Transportweg bisher: Mehrkosten für eine lokale Beschaffung kamen nicht an die Mehrkosten für den Transport heran. Dies sieht im Jahr 2022 etwas anders aus. Mangelnde Ressourcen, brodelnde Konflikte und steigende Preise für Öl und Gas stellen den Handel aktuell vor neue Herausforderungen. Ein Vergleich: Noch im Jahr 2020 lag der Preis für die Buchung eines 40-Fuß-Containers von China nach Nord-Europa im Schnitt bei rund 1.500 Dollar. Aktuell kostet dieselbe Buchung etwa. 3.500 Dollar – eine Steigerung von knapp 133 %. Ein Blick auf die Procurement-Prozesse kann sich daher für viele Unternehmen positiv auswirken – insbesondere, wenn Margen sehr knapp kalkuliert sind. Doch was ist eine gesunde Alternative zum globalen Sourcing? Richtig: lokales Sourcing, auch „Local Sourcing“ genannt. Dabei werden Waren und Rohstoffe von lokalen Anbietern bezogen. Die Auswahl mag etwas kleiner sein, die reinen Produktkosten etwas höher – jedoch zahlt man weniger für die Anlieferung und umgeht Risiken in der globalen Supply Chain, welche durch Krisen in bestimmten Regionen verschärft werden. Local Sourcing kann also durchaus für viele Händler eine Alternative darstellen. 

Die Preisentwicklung der letzten Jahre für einen 40-Fuß-Container (FBX11) von China/East Asia nach Nordeuropa; Quelle: https://fbx.freightos.com/

Tipp Nummer 2: Nutzen Sie einen externen E-Commerce Fulfillment-Service

Vollausgestattete Lagerhäuser, ausreichend geschultes Personal, passende Konditionen im Versand – für Material & Dienstleister … die Liste der Faktoren für eine erfolgreiche Abwicklung der Versandlogistik ist lang! 

Wird das Fulfillment intern abgewickelt, bedeutet dies für den Händler oft eine Vielzahl an fixen und variablen Kosten – und somit ein erhöhtes finanzielles Risiko. Um dieses Risiko zu diversifizieren und von besseren Konditionen zu profitieren, lohnt es sich, den Einsatz eines externen Fulfillment-Dienstleisters in Erwägung zu ziehen: 

  • Ihre Kosten passen sich dem an: Je nach Vertrag ist es möglich, die benötigten Kapazitäten flexibel nach Bedarf anzupassen. Dadurch zahlen Sie nur für Service, den Sie auch wirklich nutzen.
  • Sie vermeiden Personalkosten: Neben dem Pick&Pack können Sie auch zusätzliche Services, wie die Retourenabwicklung und den Kundensupport, an Dienstleister outsourcen.
  • Sie bekommen bessere Konditionen für Versand und Material: Externe Fulfillment-Dienstleister können durch hohe Abnahmemengen interessante Konditionen für Verpackungsmaterial bieten. Zusätzlich haben sie oftmals Verträge mit Versanddienstleistern und punkten auch hier mit kompetitiven Preisen.

Selbstverständlich gibt es, je nach Produktart, Customer Audience und dem Businessmodell noch zahlreiche weitere Faktoren, die Onlineshop Betreiber bei der Auswahl eines Fulfillment-Anbieters beachten müssen. Wenn Sie und Ihr Unternehmen derzeit vor Herausforderungen in Bezug auf die Logistik-Abwicklung stehen, ist Warehousing1 genau der richtige Ansprechpartner für Sie. Mit rund 1.000 Partnerstandorten in ganz Deutschland und Europa finden wir den perfekten Fulfillment-Dienstleister für Sie und Ihr Unternehmen. Unser Team aus erfahrenen Logistik-Profis unterstützt Sie gerne bei der Suche nach dem richtigen Logistikpartner für Ihr Business. Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir eine passende Logistik-Strategie für Ihr Geschäftsmodell und unterstützen Sie im Anschluss bei der Suche nach einem passenden Dienstleister.

Tipp Nummer 3: Automatisieren Sie Prozesse 

Getreu dem Motto „Zeit ist Geld“ können Automatisierungen viel Zeit einsparen und somit die Kosten für einen Onlineshop massiv senken. Einer der zentralen Punkte für Automatisierungen bildet dabei die Logistik. Schließlich wollen Sie nicht täglich in Ihr Lager schauen und den Warenein- und ausgang händisch prüfen. Ein gutes Warenwirtschaftssystem bietet nicht nur das Tracking von Warenbeständen, sondern auch andere Optionen, wie die automatische Rechnungserstellung oder die Bearbeitung von Retouren. 

Doch nicht nur in der Logistik lassen sich Prozesse automatisieren. Auch die Kommunikation mit Ihrer Kundschaft können Sie zu Teilen einem elektronischen Helfer überlassen. Klingt komisch? Ist aber so! Einer der klassischen Wege, um automatisiert mit Ihren Kundinnen und Kunden zu kommunizieren, ist der Chatbot. Hierbei geben Sie Ihrer Kundschaft vorgefertigte Frage- & Antwortpfade vor, um sie Schritt für Schritt so zu der Information zu führen, die sie suchen. Eine modernere Art des FAQ’s, wenn man so will. Natürlich sollten Sie Ihren Kundinnen und Kunden zum Ende hin immer die Möglichkeit geben, ihre Frage auch offen und ohne vorgefertigte Antwort zu stellen, falls sie über den Chatbot nicht die Information finden, die sie suchen. Über eine weitere Automatisierung kann diese Frage dann per E-Mail an eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter weitergeleitet und im Anschluss händisch bearbeitet werden. 

Automatisierungsprozesse unterstützen im Hintergrund

Dabei sind E-Mails allgemein auch eine spannende Möglichkeit für automatisierte Kommunikation. Automatische Updates zum Sendungsstatus, Back-in-Stock-Benachrichtigungen, Reminder für Warenkorbabbrecher oder Sale-Benachrichtigungen stellen nur einige Möglichkeiten dar, um automatisiert mit Ihrem Kundenkreis zu kommunizieren. Einigen Onlineshopbetreibern mag es zu Anfang womöglich schwerfallen, Prozesse in die Hand von Programmen zu geben. Jedoch werden Sie bereits nach kurzer Zeit feststellen, wie groß die Entlastung ist, die man mit automatisierten Prozessen erreichen kann. Und schließlich wissen wir alle: Zeit = Geld.

Tipp Nummer 4: Arbeiten Sie an Ihrer Kundenbindung 

Wenn Sie mit Ihrem Onlineshop langfristig erfolgreich sein und gleichzeitig Kosten einsparen wollen, sollten Sie dem Thema Kundenbindung viel Aufmerksamkeit schenken. Schließlich ist es deutlich leichter und kostengünstiger, die Beziehungen zu bestehenden Kunden zu pflegen, als Neukunden zu gewinnen: Eine Faustregel von verschiedenen Experten besagt, dass es ca. fünf bis siebenmal so viel kostet, einen neuen Kunden oder eine neue Kundin zu gewinnen, als einen bestehenden Kunden oder eine Kundin zu halten. Um dies zu erreichen, sollten Sie jedoch erst einmal wissen, wieso Ihre bisherige Kundschaft nicht mehr bei Ihnen einkauft. Eine gängige Strategie hierfür ist beispielsweise das Sammeln von Feedback der Personen, die ihren Nutzeraccount löschen. In diesem Fall können Sie beispielsweise eine freundliche und persönliche E-Mail schreiben und die Person fragen, was sie dazu bewegt hat. Die Antworten auf solche Umfragen sind absolut Gold wert und sollten in jedem Falle Beachtung finden.

Eine spannende Möglichkeit, um Kundinnen und Kunden länger zu binden und sie zu einem erneuten Kauf zu bewegen, sind personalisierte Gutschein-Aktionen. Mithilfe von CRM-Tools wie emarsys.com lassen sich Kundensegmente bilden, welche sie dann für automatisierte Gutscheinkampagnen nutzen können.

Ein Fallbeispiel: eine langjährige Kundin kauft plötzlich für mehrere Monate nicht bei Ihnen ein. Was könnte der Grund dafür sein und wie können Sie damit umgehen?

Ein möglicher Grund könnte ein Wechsel zu einem Mitbewerber sein, der bessere Preise anbietet. Um diese Kundin wiederzugewinnen, könnte ein Gutschein ein passender Hebel sein. Natürlich spielt auch ein reibungsloser Service eine Rolle. Schneller Versand innerhalb von 24 Stunden, ein Goodie im Paket, ein weiterer Gutschein für den nächsten Einkauf, runden die Customerjourney ab. Betrachten Sie Ihren Kundenstamm nicht als etwas Selbstverständliches. Wie eine Pflanze will dieser gehegt und gepflegt werden.

Tipp Nummer 5: Reduzieren Sie Ihre Produktpalette

Unser Tipp Nummer 5 mag auf den ersten Blick etwas paradox wirken – näher betrachtet ist er das jedoch ganz und gar nicht. Jedes Produkt, welches Sie in Ihrem Onlineshop anbieten, benötigt auch einen eigenen Lagerplatz. Und jeder Lagerplatz verursacht Kosten. Somit lohnt es sich für Onlineshopbetreiber*innen regelmäßig eine Bestandsaufnahme zu machen und einen Blick auf das Produktportfolio zu werfen. Dabei sollten Sie sich folgende Fragen stellen: 

  • Habe ich in meinem Onlineshop Produkte, welche sich kaum verkaufen, aber permanent Kosten verursachen? 
  • Wie hoch ist mein Anteil saisonaler Produkte im Vergleich zu Evergreen-Produkten? 
  • Welche meiner Produkte kommen besonders gut an? 
  • Welche Produkte sind absolute Ladenhüter? 

Mittel- bis langfristig können durch Ladenhüter extrem hohe Kosten entstehen. Verschaffen Sie sich also eine Übersicht über Ihre aktuelle Situation, schmeißen Sie unbeliebte Produkte aus dem Sortiment und schaffen Sie Platz für beliebte Produkte und Schnelldreher. Wenn Sie Ihre Kundschaft und dessen Geschmack besser verstehen und analysieren, können Sie Ihr Sortiment langfristig besser planen und so die laufenden Kosten für Ihren Onlineshop immens reduzieren. 

Fazit

Die laufenden Kosten für einen Onlineshop sind vielseitig. Die Wege um Kosten für einen Onlineshop einzusparen aber mindestens genauso. Für Betreiber*innen von Onlineshops lohnt es sich stets, ihr aktuelles Setup regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen, um mögliche Kostenfallen aufzudecken und zu beseitigen. Die oben genannten Optionen stellen einen guten Einstieg dar, um Einsparpotenziale zu erkennen und die Kosten für den eigenen Onlineshop langfristig zu optimieren. Je nach Branche, Produktart, Businessmodell oder Region können diese Faktoren natürlich variieren. Einer der ausschlaggebenden Kostenpunkte für einen Onlineshop kann dabei die Logistik darstellen. 

Warehousing1 unterstützt Sie gerne bei der Organisation der Logistik Ihres Onlineshops. In einem kostenlosen Erstgespräch gehen wir genau darauf ein, welche Anforderungen Sie haben und wie diese zu lösen sind. Über unser Netzwerk von über 1.000 Lagerstandorten identifizieren wir die perfekte Fulfillment- & Lagerlösung für Sie und Ihr Business. Vereinbaren Sie gerne noch heute einen Termin für ein kostenloses Beratungsgespräch. Eine*r unserer Expertinnen oder Experten wird sich binnen 24 Stunden bei Ihnen melden.