Die Versandverpackungen stapeln sich im Hausflur. Die Papiertonne ist drei Tage nach der Leerung wieder am überquellen. Und bei einem selbst macht sich langsam Unbehagen breit, weil schon wieder so viel Müll angefallen ist. Die Meisten erinnern sich an diese Szenarien, die sich in dieser Intensität vor allem während der Hochphase der Pandemie zeigten. Plötzlich musste fast alles online bestellt werden, denn der stationäre Einzelhandel war bis auf Geschäfte des täglichen Bedarfs geschlossen. Vielen Verbraucher*innen wurde dadurch klar, welche Mengen Verpackungsmüll für den E-Commerce produziert werden. Dieses Bewusstsein bei den Verbraucher*innen betrifft auch Online-Marken. Wenn Marken vermitteln können, dass ihre Kunden mit der Bestellung möglichst wenig Ressourcen verbrauchen, tun sie nicht nur der Umwelt etwas Gutes. Sie können sich auch von der Konkurrenz absetzen. Nachhaltige Verpackung ist ein wichtiger Schritt, die Logistik rund um den E-Commerce nachhaltiger zu gestalten. Dabei gibt es einiges zu beachten. Wir haben die wichtigsten Aspekte zu nachhaltiger Verpackung im E-Commerce zusammengestellt.

 

Inhaltsverzeichnis:

  1. Ressourcenverbrauch, Papiermangel und Preissteigerungen
  2. Füllmaterialien: leicht und nachhaltig
  3. Verpackungen aus recyceltem Material
  4. Versand mit Mehrwegverpackungen
  5. Verbraucher*innen wollen’s nachhaltig

 

Ressourcenverbrauch, Papiermangel und Preissteigerungen

Ob Faltkartons, Füllmaterialien oder beigelegte Flyer, viele Verpackungsmaterialien bestehen aus Papier oder Pappe. Europaweit verbrauchen wir unmengen der braunen Schachteln und anderer Materialien aus Papier. 2019 machte Papier und Pappe rund 40 Prozent des Verpackungsabfalls in der EU aus. Das sind unvorstellbare 32,3 Millionen Tonnen Papier und Pappe oder mehr als 62 kg pro EU-Bürger*in – und das war noch bevor die Pandemie losging! Seitdem ist diese Zahl noch gestiegen. Dies ist ein unglaublicher Ressourcenaufwand, der CO2 produziert und für den Bäume abgeholzt werden, denn Papier wird aus Holz gewonnen. Der E-Commerce-Boom in der Pandemie führte zu einer weltweiten Knappheit an Papier und Pappe. Hersteller von Versandboxen kommen mit der Produktion kaum hinterher. Gleichzeitig wird es immer schwieriger und teurer, an das Rohmaterial für die Kartons zu kommen. Der Preis für Altpapier, aus dem Kartons größtenteils bestehen, hat sich laut Statistischem Bundesamt seit Beginn der Pandemie fast verdoppelt. Zum Leidwesen von Marken. Doch wo können Brands anfangen, auf nachhaltigere Alternativen umzusteigen, um dem Trend entgegenzuwirken?

 

Füllmaterialien: leicht und nachhaltig

 

Der erste Schritt für eine Marke in Richtung nachhaltiges Packaging kann das Füllmaterial sein. Denn hier können kleine Entscheidungen für die Nachhaltigkeit einen massiven Unterschied machen. Bis vor einigen Jahren war es noch normal, zerbrechliche Waren in Unmengen von aus Erdöl hergestellter Luftpolsterfolie zu verpacken. Inzwischen gibt es hier viele umweltfreundliche Alternativen, die nicht auf fossile Rohstoffe zurückgehen. Dazu zählen auch folienartige Verpackungen, die biologisch abbaubar sind – sogenanntes Bio-Plastik. Auch mit recycelten Pappeinlagen können Marken empfindliche Waren sicher transportieren. Ein wichtiger Hinweis an dieser Stelle: Manche recycelten Füllmaterialien sind minimal schwerer als ihre nicht-abbaubaren Vorgänger. Gewicht spielt eine wichtige Rolle für die Versandkosten. Brands sollten Gewichtsgrenzen der Versanddienstleister im Blick behalten, damit sie nicht in eine teurere Versandklasse rutschen. Inzwischen gibt es zum Glück auch ausreichend Füllmaterialien, die nicht schwerer sind als Plastikprodukte.

 

Verpackungen aus recyceltem Material

Damit für den E-Commerce nicht gesunde Bäume abgeholzt werden müssen, können Marken darauf achten, dass ihre Versandverpackung aus recyceltem Material besteht. Das ist bei den meisten Kartons schon der Fall. In Deutschland ist Altpapier einer der am besten recycelten Rohstoffe. Doch bei Versandverpackungen geht es nicht nur um die Faltboxen selbst. Denn Etiketten, Klebeband und die oben genannten Füllmaterialien sind oft nicht recycelt. Verpackungsstartups wie Palamo haben sich auf ein ganzheitliches Konzept spezialisiert. Ihnen geht es darum, Produktverpackungen herzustellen, die leichter sind und Verpackungsmüll reduzieren, bzw. ihn leichter recycelbar machen. Dazu verwenden sie umweltfreundliche Materialien, die gemeinsam recycelt werden können. Das umfasst auch Etiketten aus zertifiziertem Recyclingpapier.

 

Versand mit Mehrwegverpackungen

Warum aufwendig recyceln, wenn der Versandkarton noch gut aussieht? Diese Frage steckt hinter der Idee von Mehrwegverpackungen. Mehrwegverpackungen sind natürlich nicht immer aus Pappe. Es gibt vor allem in der Industrie viele Beispiele für Mehrwegsysteme. Zum Beispiel die berühmte Europalette. Doch könnten wir aus Einwegkartons nicht Mehrwegkartons machen? Die Antwort des Startups SendMePack ist ein lautes: Ja! Das junge Unternehmen arbeitet dafür mit ausgewählten Logistikern zusammen. Auch Dienstleister aus dem Warehousing1-Netzwerk sind dabei. In den Logistikzentren nehmen die Mitarbeiter*innen von SendMePack ankommende Umverpackungen, die sonst in den Müll wandern, und geben ihnen ein zweites Leben. So machen sie aus Einwegverpackungen mit wenigen Handgriffen Mehrwegverpackungen. Somit sparen Brands, die nachhaltige Versandverpackungen von SendMePack nutzen, zusätzlich Wasser, Holz, Emissionen und Feinstaub ein. Ein Rundumschlag in Sachen Nachhaltigkeit.

 

Verbraucher*innen wollen’s nachhaltig

Immer mehr Verbraucher*innen legen Wert auf nachhaltige Verpackung. 2021 waren es schon ein Drittel der Verbraucher*innen, die nachhaltige Verpackung bevorzugten. Die Zahl wird mit dem wachsenden Bewusstsein in der Bevölkerung weiter steigen. Marken können sich mit der richtigen Verpackung von der Konkurrenz absetzen und sollten die eigenen Bemühungen zum Thema Nachhaltigkeit deshalb auch entsprechend an die Kund*innen kommunizieren. Dies kann auch zu einer Verbesserung des Unternehmensimage und zu mehr Kundenloyalität beitragen. Wenn Sie Ihre Versandverpackungen auf eine nachhaltigere Version umstellen möchten, kontaktieren Sie frühzeitig Ihren Fulfillment-Dienstleister, damit alles reibungslos läuft. Warehousing1 ermöglicht seinen Kunden den Versand mit nachhaltigen Alternativen zur gewöhnlichen Versandverpackung. Kontaktieren Sie uns gerne zu dem Thema.