Ähnlich wie der stationäre Handel unterliegt auch der E-Commerce starken saisonalen Schwankungen und Hochphasen. So macht der Einzelhandel insgesamt fast 20 Prozent seines Jahresumsatzes allein in den Monaten November und Dezember, also rund um Black Friday und Weihnachten. Die erfolgreiche Abwicklung dieser Peak-Phasen hat einen positiven Einfluss auf den jährlichen Geschäftserfolg – und schlechte Planung kann Händler um massig Umsatz bringen. Fulfillment spielt dabei für Onlinehändler eine zentrale Rolle. Wie Sie Ihre Logistik entsprechend auf das Saisongeschäft im E-Commerce und die damit verbundenen Peak-Phasen vorbereiten, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Inhaltsverzeichnis:

  1. Tipp Nummer 1: Erstellen Sie einen E-Commerce-Saison-Kalender
  2. Tipp Nummer 2: Vermeiden Sie Kapazitätsengpässe
  3. Tipp Nummer 3: Vermeiden Sie personelle Engpässe
  4. Tipp Nummer 4: Gewährleisten Sie schnellen Versand
  5. Tipp Nummer 5: Berücksichtigen Sie Retouren
  6. Fazit

Tipp Nummer 1: Erstellen Sie einen E-Commerce-Kalender

Die meisten Online-Händler*innen sind mit saisonalen Schwankungen, die die Logistik jedes Jahr aufs Neue vor Herausforderungen stellen, bestens vertraut. Dabei sind diese besonders intensiven Phasen keinesfalls eine Überraschung. Der E-Commerce verläuft dabei, ähnlich wie der stationäre Handel, in festen Zyklen, auf die sich Onlineshopbetreiber*innen vorbereiten können. Online-Händler*innen sollten sich in erster Linie dieser saisonalen Höhepunkte bewusst sein, sie verinnerlichen und bei ihrer Jahresplanung berücksichtigen. Um sich einen Überblick über diese Peak-Phasen zu verschaffen, lohnt es sich daher einen “E-Commerce-Saison-Kalender” anzufertigen. Darin können Shopbetreiber die Hochphasen im Saisongeschäft festhalten. Wer besonders ins Detail gehen will, hält hier auch Vorbereitungsphasen und Retouren-Nachläufer fest.

Damit Sie das Saisongeschäft im E-Commerce einfach im Blick behalten können, haben wir einige der wichtigsten Feiertage und saisonalen Peaks für Sie zusammengefasst. 

Tipp Nummer 2: Vermeiden Sie Kapazitätsengpässe 

Zu Hochphasen im E-Commerce, wie der Weihnachtszeit oder dem Black Friday, kann sich das Bestellvolumen gut und gerne mal verdreifachen. Dies bringt die regulären Fufillment- und Lagerkapazitäten schnell an ihre Grenzen. Diese sind nämlich besonders im Falle einer internen Logistikabwicklung häufig nicht ausreichend, um saisonale Peaks abzuwickeln, sodass Onlinehändler*innen auf externe Logistikanbieter*innen zurückgreifen müssen. Doch nicht nur rein physische Logistikkapazitäten stellen die Onlinehändler*innen vor große Herausforderungen: auch die Versandabwicklung erlebt einen Stresstest. Hier lautet das Stichwort Aktionslogistik. Darunter versteht man das Logistikmanagement während zeitlich begrenzter Aktionen. Im Rahmen der Aktionslogistik planen Online-Händler*innen sämtliche Logistikvorgänge für den Zeitraum der jeweiligen Aktion, um diese möglichst effizient umzusetzen. In vielen Fällen empfiehlt sich eine Abwicklung über externe Logistikdienstleister. Durch eine externe Logistikabwicklung müssen E-Commerce-Shopbetreiber*innen während Peaks keine eigenen Kapazitäten vorhalten, weshalb sie im Gesamtpaket oft günstiger wegkommen – ohne an Service-Level einzubüßen. Gleichzeitig können Lagerflächen und sonstige notwendige Kapazitäten beliebig erweitert werden, sodass Onlinehändler*innen flexibler auf Peaks reagieren können.

Tipp Nummer 3: Vermeiden Sie personelle Engpässe

Nicht nur Engpässe in Bezug auf Lagerkapazitäten können für Online-Händler*innen problematisch sein – auch Personalengpässe können für Kopfschmerzen sorgen. Diese treten vor allem krankheitsbedingt in der Winterzeit vermehrt auf und seit Beginn der Covid-19-Pandemie kam noch ein weiterer unberechenbarer Faktor hinzu. Besonders in Peak-Phasen kann dies zu langen Wartezeiten für Kund*innen führen, was sich negativ auf die Customer-Satisfaction auswirkt. Auch hier können externe Dienstleister Abhilfe schaffen. Anstatt sich beispielsweise saisonal neue Mitarbeitende über Zeitarbeitsfirmen anzustellen und diese erst aufwändig neu anzulernen, sorgen externe Dienstleister für die entsprechende Mitarbeiter*innenplanung. So sparen E-Commerce-Händler*innen Zeit und Geld. 

Tipp Nummer 4: Gewährleisten Sie schnellen Versand 

In engem Zusammenhang mit personellen Engpässen steht auch der Versand von Produkten. Nach der Qualität der Ware selbst ist der Kundschaft meist kaum etwas so wichtig wie eine schnelle Lieferung ihrer Bestellungen. Diese Forschungsstudie zeigt, dass 73,6 % der Käufer*innen glauben, dass der Versand eine entscheidende Rolle für ihr gesamtes Einkaufserlebnis spielt. Amazon hat als größter globaler Player im E-Commerce den Standard für eine Warenlieferung innerhalb von 24-48 Stunden bei der Kundschaft etabliert und Kund*innen haben sich hieran gewöhnt. Dies führt dazu, dass auch kleinere Onlinehändler*innen nachziehen müssen, was sie oft vor große logistische Herausforderungen stellt. Besonders während saisonaler Peaks kommt es immer wieder zu längeren Wartezeiten beim Versand. Dies führt zu Frust bei vielen Kund*innen und kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass sie beim nächsten Mal eher bei der Konkurrenz bestellen. Um einen schnellen und reibungslosen Warenversand zu gewährleisten, sollten Online-Händler*innen deshalb gut auf diese Hochphasen vorbereitet sein. Dies beinhaltet zum einen ausreichend großen und qualifizierten Kader an entsprechendem Personal. Andererseits sollten Händler*innen für diese Peaks rechtzeitig mit ihren Versandunternehmen in Kontakt treten, um entsprechend auch genug Transportvolumen bei diesen zu buchen. Auch hier können externe Logistikdienstleister mit flexiblen Lösungen Abhilfe schaffen. 

Tipp Nummer 5: Berücksichtigen Sie Retouren

Nach einem Peak im Abverkauf folgt im Regelfall ebenfalls ein Peak bei den Retouren. Insbesondere die Möglichkeit der kostenlosen Rücksendung von Online-Bestellungen wird von Online-Shopper*innen gerne in Anspruch genommen. Dies ist kein Wunder, haben sich doch besonders seit Beginn der Pandemie viele Konsument*innen verstärkt an das Onlineshopping gewöhnt. Waren werden nach Hause bestellt, an- oder ausprobiert und was nicht gefällt wird einfach und bequem wieder zurückgeschickt. Laut Statista hatte Deutschland im europäischen Vergleich mit 56 Prozent im Jahr 2020 den größten Anteil an Online-Shopper*innen die Retouren genutzt haben. Diese Zahl ist bedeutend und beweist Onlinehändler*innen, dass sie sich auf einen entsprechende hohe Anzahl an Retouren nach einer Hochphase oder Sales-Aktion vorbereiten sollten. Eine zügige Retourenabwicklung ist wichtig, auch um Waren möglichst schnell wieder in den Verkauf zu bringen.

Fazit

Im Onlinehandel gibt es zahlreiche saisonale Faktoren, die Sie bei der Jahresplanung Ihrer Logistik beachten sollten. Diese können sich natürlich je nach Strategie, Branche und Produktart teilweise unterscheiden. Unsere Tipps sollen Ihnen und Ihrem Business aber bei der Vorbereitung auf saisonale Peaks dabei eine möglichst gute Starthilfe geben. Es bietet sich insgesamt an, das eigene Geschäftsmodell und die internen Logistikprozesse immer wieder auf die Probe zu stellen, um bestens auf saisonale Peaks vorbereitet zu sein.

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