Logistik in der Lebensmittel-und Getränkebranche

Bei der Lebensmittel- und Getränkeindustrie handelt es sich um eine Branche, die sich stark in den letzten Jahren verändert hat. Das war vor allem durch ein sich wandelndes Kaufverhalten seitens der Kunden bedingt. Eine immer größer werdende Produktpalette, neue Lieferketten und strenge Hygienevorschriften stellen die Lagerlogistik dabei vor große Herausforderungen.

Steigende Anforderungen an die Lebensmittelindustrie

Ein Faktor, der sich heute auf die Lebensmittelbranche auswirkt, sind die stetig steigenden Kundenanforderungen. Diese haben in den letzten Jahren zu einer Ausweitung des allgemeinen Angebots geführt und viele Unternehmen dazu bewegt ihr Sortiment zu erweitern. Stichwort: SKU-proliferation. Auf logistischer Seite sind hier eine große Anpassungsfähigkeit und skalierbare Prozesse notwendig.

Auch die Digitalisierung beeinflusst die Lebensmittelindustrie nachhaltig. Neue Geschäftsmodelle, wie der Vertrieb über Online-Shops und Home Delivery, haben eine große Auswirkung auf den stationären Handel. So müssen sowohl Lebensmittelgroßhändler als auch Einzelhändler ihre logistischen Prozesse anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Das sollte ein Lager in der Lebensmittelbranche erfüllen

Bei Lebensmitteln und Getränken handelt es sich um Ware, die bei falscher Lagerung ein gesundheitliches Risiko für den Konsumenten darstellen kann. Es ist also substanziell, dass der Lagerhalter sich an alle gesetzlichen Vorschriften hält und wichtige Zertifizierungen vorweisen kann.

Gegebenheiten im Lager

Besonders in der Lebensmittelindustrie ist es wichtig, dass die Ware bei idealer Temperatur gelagert wird. Beste Beispiele sind hier wohl Kühl- und Tiefkühlware. Damit die Einhaltung der Kühlkette sichergestellt wird, muss das Lager mit einer Temperaturüberwachung und einem Temperaturalarm ausgestattet sein. Zudem muss auch die im Lager verwendete Ausstattung für diese niedrigen Temperaturen ausgelegt sein und die Sicherheit der Lagerarbeiter gewährleistet werden.

HACCP

In Verbindung mit der Temperatur im Lager muss auch nach HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points) ein Konzept für das gesamte Warenhandling aufgestellt werden. Dies beinhaltet die LKW-Entladung, Wareneinlagerung, Bearbeitung von Bestellungen, die Lagerung per se, die Auslagerung und die LKW-Beladung. Das Ziel von HACCP ist der Schutz von Konsumenten durch eine genaue Dokumentation und Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel.

Geschultes Personal

Für Lageranbieter, die mit Kunden aus der Lebensmittelbranche arbeiten, ist es von großer Wichtigkeit, ein entsprechend geschultes Personal zu beschäftigen. Mitarbeiter, besonders aus dem Bereich Kommissionierung und Konfektionierung, müssen die gesetzlichen Hygienevorschriften kennen und sich der Risiken bei Nichteinhaltung bewusst sein. Zudem sollte auch die interne Unternehmenskommunikation den Stellenwert der Hygienevorschriften unterstreichen.

Notwendige Zertifizierungen

Besonders in den letzten Jahren erfreuen sich Bio-Lebensmittel immer größerer Beliebtheit. Immer mehr Lebensmittelhersteller lassen ihre Produkte heute zertifizieren, um sich der Nachfrage anzupassen. Ein Lagerdienstleister, der die entsprechenden Produkte lagern möchte, muss seinerseits auch eine Zertifizierung vorweisen können. Diese besagt, dass Bio-Ware nicht mit anderer Ware in Berührung kommen darf und durch sie “kontaminiert” werden könnte.