Zentrales oder dezentrales Lager, das ist hier die Frage. Und sie stellt in Bezug auf die Lagerorganisation viele E-Commerce-Händler vor Herausforderungen. Beide Lagerarten bringen Vor- und Nachteile mit sich.  Darüber hinaus kann sich die Wahl der Lagerorganisation für Onlineshopbetreiber elementar auf den langfristigen Geschäftserfolg auswirken. Entsprechend sollten Händler die Entscheidung, auf welche Lagerart sie sich festlegen, gründlich bedenken. Um Sie bei dieser Entscheidung zu unterstützen, werden wir in dem folgenden Artikel zuerst die Unterschiede der beiden Lagerarten vergleichen, dann die jeweiligen Vor- und Nachteile betrachten und zum Schluss ein Résumé ziehen.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist der Unterschied zwischen zentralen Lagern und dezentralen Lagern? 
  2. Vor- & Nachteile von zentralen Lagern
  3. Vor- & Nachteile von dezentralen Lagern
  4. Welche Lagerform eignet sich für mich am besten? 

Was ist der Unterschied zwischen zentralen und dezentralen Lagern?

Unterschied zentrale und dezentrale Lager
Ein modernes Zentrallager

Unter einer zentralen Lagerorganisation versteht man, dass ein Händler ein zentrales Lager betreibt, von dem aus alle Waren an die Kund*innen versandt werden. Je nach Ortsgebundenheit eignet sich hier beispielsweise ein Standort in der Mitte von Deutschland, um alle Kund*innen etwa gleich schnell erreichen zu können. Dezentrale Lager dagegen sind an mehreren Standorten platziert. Beispielsweise ein größeres Lager in der Mitte von Deutschland und zwei ergänzende Lager, jeweils im Norden und im Süden der Bundesregion oder in einem weiteren wichtigen europäischen Markt. Hierbei gibt es jedoch viele verschiedene Varianten, wie ein Lagernetz aufgebaut sein kann. Möglich ist auch eine Kombination von beiden Varianten. Hierbei gibt es ein zentrales Lager, zum Beispiel in der Mitte von Deutschland, welches die Waren dann über mehrere kleine Lagerstandorte in unterschiedlichen Regionen verteilt. Ein gutes Beispiel ist die Verteilung von Produktions- & Warenlagern. Produkte werden hergestellt und dann im ersten Schritt oft am Produktionsstandort gelagert. Von dort aus wird die Ware dann an dezentral platzierte Warenlager weitergeleitet. 

Vor- & Nachteile von zentralen Lagern

Einer der Vorteile von zentralen Lagern besteht darin, dass Unternehmen lediglich ein Lager erwerben, bezahlen und betreiben müssen. Sämtliche Investitionen für technische Ausstattung, Lagersysteme und eine funktionsfähige IT-Infrastruktur fallen nur einmal an. Gleichzeitig fällt auch der Controlling-Aufwand für das Lager, die dort stattfindenden Prozesse und das Personal deutlich geringer aus. Generell kann das Lager also besser, effizienter und kostengünstiger organisiert werden. Aus einem Zentrallager erfolgt nicht nur die Übergabe an den Versanddienstleister, für die Zustellung an die Endkund*innen, Endkund*innen, sondern auch von Filialen für den stationären Einzelhandel. Wie im vorherigen Abschnitt bereits erwähnt, sollte ein zentrales Lager — wie der Name bereits erahnen lässt — an einem möglichst zentralen Standort in der Nähe der Kundschaft platziert sein, um Lieferwege und somit Lieferzeit zu minimieren. Dennoch können Lieferzeiten teilweise stark variieren, je nach Lagerstandort und Standort der Kundschaft. Besonders E-Commerce-Kund*innen erwarten schnelle Lieferzeiten, am besten innerhalb von 24 Stunden. Dies sollten Brands bei einer Entscheidung für ein zentrales Warenlager unbedingt mit einbeziehen. 

Vor- & Nachteile von dezentralen Lagern

Die Vor- & Nachteile von dezentralen Lagern sind im Grunde gegensätzlich zu denen des Zentrallagers. Durch dezentrale Lager kann die Ware direkt möglichst nah an den Kund*innen platziert werden, was zu schnelleren Lieferungen und mehr Flexibilität in den Lieferprozessen führen kann. Besonders für E-Commerce-Händler mit Kund*innen, die besonders auf die Lieferzeit achten, kann dies Vorteile mit sich bringen. Gleichzeitig stellt die Organisation von einem Netzwerk aus dezentralen Lagerstandorten die Verantwortlichen vor enorme logistische Herausforderungen. Die Kommunikation zwischen Zentrallager und den einzelnen Standorten muss reibungslos ablaufen und sollte, wenn es um Warenbestände geht, bestenfalls vollautomatisiert sein. So können E-Commerce-Händler*innen Engpässe beim Warenbestand vermeiden. Schließlich besteht eine der größten Gefahren von dezentralen Lagern in der Fehlallokation von Waren, an nicht kundennahe Lagerstandorte. Zudem sind die Investitionskosten und Betriebskosten mehrerer Standorte mit mehr Mitarbeitern höher und es entsteht mehr Aufwand in puncto Lagerverwaltung und Supply-Chain-Management.

Fazit: Welche Lagerform eignet sich für E-Commerce-Unternehmen am besten? 

Für E-Commerce-Händler kann ein dezentrales Lagernetzwerk viele Vorteile mit sich bringen. Aufgrund der unterschiedlichen Standorte in strategisch wichtigen Regionen kann die Ware schneller an die Endverbraucher*innen gebracht werden, was die Customer-Satisfaction verbessert und zu einer besseren Kund*innenbindung führen kann. Gleichzeitig müssen E-Commerce-Händler mit höheren Anfangsinvestitionen und Betriebskosten rechnen. Besonders für E-Commerce-Shops mit einem hohen Sendungsvolumen stellt ein dezentrales Lagernetzwerk dennoch eine attraktive Möglichkeit dar. Zusätzlich können E-Commerce-Händler ihr Fulfillment über externe Dienstleister aus dem Warehousing1-Netzwerk auslagern, um die Lieferzeiten noch weiter zu optimieren und besser auf saisonale Schwankungen vorbereitet zu sein. Außerdem sparen Sie hohe Investitionskosten, welche für den Aufbau einer eigenen dezentralen Lagerstruktur typischerweise anfallen. 

Zentrallager dagegen eignen sich besonders für Händler, die mit ihren Produkten vor allem Kund*innen in einer bestimmten Region beliefern. Dies ist oft für Händler im B2B-Bereich der Fall. Ein klassisches Beispiel hierfür sind Zulieferer für Autoteile. Hier profitieren Händler von geringeren Anfangsinvestitionen und Betriebskosten, müssen aber auch mit längeren Lieferzeiten außerhalb ihrer Hauptregion rechnen.

Letzten Endes müssen Sie die Wahl für eine Art der Lagerorganisation jedoch selbst treffen. Für welche Variante sich Händler entscheiden, hängt schließlich von vielen individuellen Betriebsfaktoren ab. 

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