Am 30. Januar 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation den globalen Gesundheitsnotstand. Neben den gesundheitlichen Auswirkungen auf den Mensch, zeigen sich auch Effekte auf globale Lieferketten und könnten dadurch globale Geschäftsabläufe beeinflussen.

 

Aktuell herrscht eine Situation der Ungewissheit  – doch wie lange noch?

 

Warehousing1 klärt darüber auf, welche Auswirkungen der Virus aus globaler Sicht auf die Supply Chain haben könnte und was Sie jetzt für Ihr Unternehmen tun können.

 

Lieferketten im Stresstest?

Noch vor einer Woche waren leere Regale im Supermarkt zu sehen. Mittlerweile hat sich die Situation erholt und das reguläre Angebot ist fast vollständig wieder verfügbar. Die Beruhigung der Situation lässt sich einerseits durch den Rückgang erster Panikeffekte wie Hamsterkäufe, andererseits durch die stabilisierten Lieferketten in der Nahrungsmittelindustrie erklären. 

Dennoch sind aktuell zwei Auswirkungen von Covid-19 auf globale Lieferketten identifizierbar. Die weiterhin stark erhöhte Nachfrage nach Produkten wie Desinfektionsmitteln, Sanitärprodukten, Atemschutzmasken oder haltbaren Lebensmitteln führt zu einer nachfragebedingten Überlastung, vor allem in der Pharmaindustrie. Zusätzlich kommt es zu einer angebotsgesteuerten Unterbrechung, da vielen Produkten für die Endmontage erforderlichen Komponenten fehlen. Das zeigt sich primär in der Automobilindustrie, da diese über langkettige Lieferketten mit vielen Produktionsprozessen verfügen.

 

Die globalen Lieferketten folgender Branchen sind verstärkt betroffen:

  • Pharmaindustrie
  • High-Tech- Unterhaltungselektronik 
  • Bekleidungsherstellung
  • Automobil-, Industrie- und Schwermaschinenbau
  • Verkehrsmittel

Allerdings könnten die Lieferketten aller Branchen im weiteren Verlauf des Jahres stärker gefährdet werden. Je nach saisonaler Nachfrage können Verfügbarkeiten nicht mehr vollständig gesichert werden. Grundsätzlich müssen sich globale Lieferketten derzeit einem Stresstest unterziehen – bisher zeichnet sich jedoch noch nicht ab, dass dieser verloren ist.

 

Rückgang globaler Lieferketten

Schon vor Corona lässt sich der Trend zum Rückbau globaler Lieferketten erkennen. Globale Lieferketten haben zwar diverse Vorteile wie Kostenreduzierung oder die Beschaffung eines einfacheren Zugang zu speziellen Ressourcen; doch Krisenzeiten wie jetzt zeigen ihre Angreifbarkeit. 

 

Hafen Logistik während Corona
Globale Lieferketten vernetzen die ganze Welt

 

Viele Unternehmen haben dies bereits vor Corona erkannt. Unter anderem ist der Trend bereits in der Chemiebranche, Metallindustrie und Elektroindustrie im europäischen Raum zu verzeichnen. Gewachsen sind globale Lieferketten hingegen in der Automobilbranche, da viele Werke in Asien produzieren. 

Lieferketten könnten in Zukunft mehr regional ablaufen, mit zusätzlichem Fokus auf Digitalisierung. Auch unter Betrachtung möglicher Mehrkosten zeigt sich, dass die Lohnunterschiede zwischen China, Osteuropa und Mexiko nicht mehr so gravierend sind, wie vor einigen Jahren noch. Das spricht ebenfalls für ein Umdenken und das sogenannte Reshoring – die Rückholung der Produktion in den Heimatmarkt. Corona könnte als mögliche Auswirkung auf globale Supply Chains die Regionalisierung und Digitalisierung der Lieferketten zwar beschleunigen, kann jedoch nicht als Ursache für eine zukünftige Regionalisierung angesehen werden. 

 

Neue Trends für die Future Supply Chain

Neben dem Rückholen der globalen Wertschöpfungsketten, helfen auch neue Technologien, Lieferketten stabiler und flexibler zu machen. Hierbei kommen unter anderem das Internet der Dinge, künstliche Intelligenz, Robotik und 5G zum Einsatz, um aufkommende Probleme frühzeitig erkennen und bewältigen zu können.

 

Für Unternehmen ist es daher jetzt wichtig, folgende Punkte zu beachten:

  • Transparenz in der Lieferkette schaffen
  • Prozesse im Sourcing, in der Verwaltung und im Überblick von Lieferketten digitalisieren
  • Erhöhung der Flexibilität in der Lieferkette
  • Frühzeitig nach Alternativen für Lieferanten/Zuliefern suchen
  • Entwicklung eines Überwachungs- und Reaktionsplan 

 

Welche tatsächlichen Auswirkungen wir in Bezug auf die Lieferketten erwarten können, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Aktuell ist es daher ratsam, eine erhöhte Vorsorge und Kontrolle der eigenen Lieferkette vorzunehmen. 

 

Auch Warehousing1 unterstützt Sie und Ihr Unternehmen in Krisenzeiten. Mit unserer innovativen Plattform und dem Einsatz einer AI-basierten Software können an jedem Ort passende Lagerlogistik-Lösungen gefunden und digital verwaltet werden. Vereinbaren Sie gerne ein Erstgespräch, um mehr von unserer Lösung zu erfahren.