Als Onlinehändler ist Ihnen Fulfillment by Amazon (FBA) sicherlich ein Begriff. Zur Auffrischung: FBA, Fulfillment by Amazon, ist ein Service, der es Amazon-Händlern ermöglicht, die gesamte logistische Auftragsabwicklung outzusourcen. Das beinhaltet sowohl die Warenannahme, die Lagerung, das Kommissionieren, den Versand und das Retourenmanagement als auch die Kundenbetreuung.


Fulfillment by Amazon kann eine großartige Option für viele Verkäufer sein, die eine Vielzahl an Kundschaft erreichen und das riesige Logistiknetzwerk von Amazon nutzen wollen. Doch lohnt sich FBA 2023 noch? Die Konkurrenz auf Amazon wächst stetig, die Produktpalette wird immer größer und aufgrund der kontroversen Geschäftspraktiken des Internet-Versandhändlers steht dieser immer wieder in der Kritik. In diesem Blogartikel setzen wir uns damit auseinander, warum es sich für FBA-Nutzer lohnt, ihr Fulfillment-Setup in diesem Jahr neu aufzustellen.


Inhaltsverzeichnis:

  1. Hohe Kosten
  2. Starke Konkurrenz
  3. Strikte Verpackungsrichtlinien
  4. Schwaches Markenimage
  5. Fazit

Hohe Kosten

Amazon erhebt von Verkäufern eine Reihe von Gebühren, einschließlich monatlicher Lagergebühren, Mitgliedsbeiträge, Versand- und Geschenkverpackungsgebühren. Außerdem nimmt der Versandhändler einen Prozentsatz des gesamten Verkaufspreises, abhängig von der Art des verkauften Artikels. Der Prozentsatz reicht von 6 Prozent für PCs bis zu 45 Prozent für Amazon-Gerätezubehör


Hinzu kommt Amazons strenge Struktur für Auszahlungen – in der Regel werden diese alle zwei Wochen vorgenommen. Für einige Händler stellt diese unflexible Struktur ein Problem dar. Nicht nur die Anschaffung oder Produktion der Ware muss bezahlt werden, viele Hersteller verlangen zusätzlich eine Vorauszahlung von 25 %. Der Herstellungsprozess in Verbindung mit dem Versand, der Zollabfertigung und den Auszahlungszyklen von Amazon kann dazu führen, dass Händler erst 3–4 Monate nach der Vorauszahlung für die Beschaffung der Waren bezahlt werden. Amazon-Verkäufer müssen dementsprechend lange Zeiträume in Kauf nehmen, bevor sie einen Ertrag für ihre Investitionen in den Warenbestand erzielen. Insbesondere für Verkäufer mit niedrigpreisigen Produkten können sich die FBA-Gebühren schnell summieren und dadurch die Gewinnmarge erheblich beeinträchtigen. Ab März sollen sich die Versandgebühren sogar nochmal erhöhen und neue Kapazitätsgrenzen für FBA-Händler gesetzt werden.


Insgesamt erfordert der Verkauf von Waren auf Amazon eine erhebliche Investition und Geduld seitens des Händlers. Während Amazon eine große Reichweite und einen großen Kundenstamm bietet, müssen Verkäufer bereit sein, langfristig zu denken und möglicherweise längere Zeiträume ohne Ertrag zu akzeptieren.

Starke Konkurrenz

Amazon bietet einer großen Anzahl von Sellern die Möglichkeit, dasselbe Produkt zu verkaufen. Da die Einstiegshürde für Verkäufer extrem niedrig ist, konkurrieren sie oft mit einer Vielzahl anderer Akteure, Tendenz steigend. Der Wettbewerb ist zudem nicht nur lokal, immer mehr Verkäufer aus China erobern den Amazon-Handel mit niedrigen Preisen. Auch Amazon selbst steht im Wettbewerb mit den Onlinehändlern. Waren, die gut performen, werden vermehrt als “Amazon Basics” Artikel angeboten und konkurrieren somit mit den von den Händlern angebotenen Waren auf Amazon.


Dieser übermäßige Wettbewerb erschwert es in der Regel auch, genügend Kunden zu gewinnen, um die für Ihr Geschäft notwendigen Verkäufe zu erzielen, was gerade für Neueinsteiger eine große Herausforderung darstellt.

Strikte Verpackungsrichtlinien

Amazon gibt strikte Richtlinien zu dem Verpackungsprozess vor, einschließlich der Etikettierung und tatsächlichen Verpackung einzelner Produkte und Sendungen. Ist die Ware nicht korrekt verpackt, wird diese auf Kosten des Händlers zurückversandt. Dies verlangsamt nicht nur den Prozess, sondern verursacht auch noch erhebliche Opportunitätskosten, da der Bestand, der auf dem Transportweg/bei der Inspektion liegen bleibt, auf anderen Kanälen hätte verkauft werden können. Alternativ haben Händler die Möglichkeit, den FBA-Vorbereitungsservice in Anspruch zu nehmen, bei dem Amazon die Sendungen für den Versand an die Fulfillment Center vorbereitet und die Produkte ordnungsgemäß verpackt. Dies kann sich jedoch als kostspielig erweisen und ist nicht für jede Produktkategorie verfügbar.

Schwaches Markenimage

Im Gegensatz zu spezialisierten Webshops bietet Amazon keine Kundenberatung an, was gerade bei besonders beratungsintensiven Produkten ein Nachteil sein kann. Zudem ist Amazon die im Verkaufsprozess dominante Marke. Die Marke des Verkäufers wird meist nicht wahrgenommen. Die fehlenden Branding-Möglichkeiten auf den Verpackungen verstärken diesen Effekt noch weiter. So kann es passieren, dass Kund*innen bei Weiterempfehlungen lediglich Amazon als Anbieter nennen und das eigentliche Produkt in der Masse untergeht. Dabei wird vielen Konsument*innen das “ästhetische Kauferlebnis” immer wichtiger. Man denke nur mal an die etlichen Unboxing-Videos, die im Netz kursieren – eine individuelle Verpackung ist nicht nur ein Eyecatcher, sie hilft auch, die eigene Marke zu stärken.

Fazit

Nicht ohne Grund ist Fulfillment by Amazon noch immer eine durchaus beliebte Fulfillment-Lösung. Als einer der größten Internet-Versandhändler mit über 300 Millionen Kund*innen weltweit bietet Amazon eine Menge Potenzial für angehende Onlinehändler. Jedoch bringt die Amazon-Komplettlösung auch einige Probleme mit sich. Wenn das eigene Unternehmen wächst, können sich die Anforderungen an die Auftragsabwicklung ändern. Vielleicht stellen Händler fest, dass FBA ihre Anforderungen in Bezug auf Lagerkapazität, Versandoptionen oder andere Faktoren nicht mehr erfüllt. Auf der anderen Seite können nicht alle Händler mit den Gebührenerhöhungen von Amazon mithalten.


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